Floatglas

Das Basisglas
für Fenster und Türen

Bei der Entscheidung, Holz- oder Kunststofffenster zu kaufen, spielen unterschiedliche Aspekte eine Rolle. Neben den Maßen und Komponenten wie dem Rahmenprofil oder bestimmten Sicherheitsaspekten gibt es auch bei der Wahl des Glases einige Punkte zu beachten. Floatglas ist ein klassisches Basisglas und überzeugt mit guten Eigenschaften, es eignet sich gleichermaßen für Kunststoff- oder Holzfenster. Kaufen Sie bei DAKU individuell im Konfigurator angepasste Fenster und informieren Sie sich vorab, was es bei den einzelnen Fenster-Komponenten zu beachten gibt. In diesem Beitrag bieten wir Ihnen wichtige Einblicke in den Herstellungsprozess und die wesentlichen Merkmale dieses robusten Flachglases.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Floatglas ist ein modernes Flachglas und wird mittels Floatglasverfahren hergestellt.
  • Es ist vielseitig einsetzbar für Fenster, Glastüren, Spiegel, Autofenster, Möbelverglasung und mehr.
  • Das Glas bietet eine ebenmäßig glatte Oberfläche, klare Durchsicht und hohe Lichtdurchlässigkeit.
  • Es ist robust, frei von Lufteinschlüssen und wenig anfällig für Kratzer.
  • Das klassische Basisglas eignet sich gleichermaßen für Holz-Fensterprofile und Kunststofffenster.
  • Es dient als Basis zur Herstellung von Mehrfachverglasung, Sicherheitsglas, Schallschutzglas und mehr.

Was ist Floatglas?

Floatglas ist ein mittels Floatglasverfahren hergestelltes Flachglas und dient im Fensterbau als vielseitiges Basisglas für unterschiedliche Verglasungen. Es ist nicht nur die Grundlage der klassischen Mehrscheiben-Fenster, es findet auch Verwendung als Ausgangsbasis für die Produktion von weiteren Gläsern wie Verbundsicherheitsglas oder Einscheibensicherheitsglas. Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist Floatglas weiterhin für die Herstellung von Türglaseinsätzen, Spiegeln, Terrarien oder Aquarien, Autofenstern, Möbelverglasungen und mehr geeignet. Wie groß die Bedeutung von Float-Glas für die industrielle Fertigung ist, zeigt ein Blick auf die Produktionszahlen. Jedes Jahr produziert die deutsche Glasindustrie über 130 Millionen Quadratmeter Floatglas für unterschiedliche Einsatzbereiche. Bei DAKU finden Sie Floatglas als Basis für Mehrscheiben-Isolierglas in den Stärken 4 mm bis 10 mm, die sich gleichermaßen für Kunststoff-Fensterprofile und Holzfenster eignen.

Die Floatglas-Herstellung

Flachglas gibt es bereits seit langer Zeit, in der Vergangenheit wurden die Scheiben jedoch gegossen, gewalzt oder gezogen. Das daraus entstehende Glas wies leichte Wellen oder Ziehstreifen auf und wirkte daher nicht vollständig glatt und klar. Der britische Ingenieur und Erfinder Henry Bessemer entwickelte bereits im 19. Jahrhundert die Idee, Flachglas mittels flüssigem Zinn als Trägermaterial herzustellen. Im Jahr 1902 erhielt William E. Heal in den USA ein Patent auf ein Verfahren zur Herstellung von Glas unter Einsatz eines Zinnbades, eine kommerzielle Nutzung erfolgte damals hingegen nicht. Ab 1952 entwickelte der Brite Sir Alastair Pilkington das Verfahren weiter und präsentierte es letztendlich am 20. Januar 1959 der Öffentlichkeit. Ab 1966 produzierte das britische Unternehmen Pilkington Brothers in St. Helens (Großbritannien) das damals neuartige Glas und vergab später zahlreiche Lizenzen an diverse andere Hersteller von Flachglas.

Im ersten Schritt werden folgende Rohstoffe vermischt und anschließend im Schmelzofen geschmolzen:

  • Quarzsand
  • Dolomit
  • Natriumcarbonat (Soda)
  • Calciumcarbonat (Kalk)
  • evtl. gesäuberte Recycling-Glasscherben

Im weiteren Herstellungsprozess wird das geschmolzene Glas auf ein Bad aus flüssigem Zinn aufgebracht. Da das spezifische Gewicht des Glases im Vergleich zum flüssigen Zinn geringer ist, schwimmt (engl. float) das Glas an der Oberfläche. Dieses Verfahren ist ein endloser und kontinuierlich ablaufender Prozess, bei dem die Glasmasse sich allmählich auf der Zinnoberfläche ausbreitet und eine glatte Oberfläche bildet. Das Verfahren findet bei einer Temperatur von rund 1.100 °C und unter Schutzgasatmosphäre statt. Walzen pressen das flüssige Glas auf die gewünschte Stärke, anschließend kühlt es mittels eines Kühlofens schlagartig ab.

Welche Merkmale und Eigenschaften zeichnen Floatglas aus?

Bei Floatglas sind die Eigenschaften und Merkmale entscheidend für die Vielseitigkeit dieses Flachglases. Der Herstellungsprozess ist vergleichsweise günstig und zudem bietet Floatglas einige Vorteile. Es ist daher wenig verwunderlich, dass es sich in der heutigen Zeit bei Flachglas in 95 Prozent aller Fälle um Floatglas handelt. Das Glas zeichnet sich durch folgende positive Eigenschaften aus:

  • ebenmäßig glatte Oberfläche ohne Wellen oder Ziehstreifen
  • klare und unverzerrte Durchsicht
  • sehr hohe Lichtdurchlässigkeit
  • hohe Witterungsbeständigkeit
  • hält schnellen Temperaturänderungen (bis 40 Kelvin) problemlos stand
  • kaum anfällig für Kratzer
  • hohe Reinheit, das Glas ist nahezu frei von Lufteinschlüssen (Blasen oder Schlieren)
  • gute Biegefestigkeit
  • gute Wasser- und Laugenbeständigkeit

Üblicherweise weist Floatglas eine leicht grünliche Färbung auf, dies zeigt sich besonders deutlich an den Glaskanten. Durch ein spezielles Ätzverfahren und den Einsatz eisenoxidarmer Rohstoffe lässt sich helleres Glas mit angenehm klarer Optik herstellen.

Hat Floatglas auch Nachteile?

Floatglas hat zwar keine wirklich ernsthaften Nachteile, allerdings ist zu beachten, dass es bei Glasbruch in viele Scherben mit sehr scharfen Kanten zerbricht. In der Folge besteht für anwesende Personen ein hohes Verletzungsrisiko, daher sollten Sie in bestimmten Fällen zur Sicherheit schwerer zu zerbrechende Sicherheitsverglasung (ESG, VSG etc.) wählen. Dies ist beispielsweise bei bodentiefen Fensterelementen wie Balkon- oder Terrassentüren sehr empfehlenswert.

Welche Arten an Floatglas gibt es?

lassisches Floatglas ist die Basis für Zweifach- oder Dreifachverglasung und lässt sich zudem dank seiner vielfältigen Eigenschaften zu folgenden Verglasungen für Fenster weiterverarbeiten:

  • Isolierverglasung
  • Verbundsicherheitsglas
  • Schallschutzglas
  • Brandschutzglas

Herkömmliches Floatglas ist nicht einbruchsicher bzw. einbruchhemmend, da es sich im Vergleich zu Sicherheitsglas leichter zerbrechen lässt. Für mehr Sicherheit ist daher Verbundsicherheits- oder Einscheibensicherheitsglas die bessere Wahl.

Welche Wartung & Pflege benötigt Floatglas?

Unterziehen Sie Ihre Fenster mindestens einmal pro Jahr einer eingehenden Wartung, bei der Sie alle Komponenten auf Dichtheit und Funktionalität überprüfen. Neben Beschlägen und Fensterrahmen sollten Sie insbesondere die Fensterdichtungen genau in Augenschein nehmen. Bei der Reinigung des Glases sind warmes Wasser, handelsübliche Reiniger (z. B. Glasreiniger) und weiche Tücher sowie evtl. ein Glasabstreifer ausreichend. Nutzen Sie keinesfalls Scheuermittel, scharfe Reiniger oder fluoridhaltige Mittel, da diese die Glasoberfläche angreifen können.

Fazit:

Floatglas ist ein vielseitig einsetzbares Flachglas und eignet sich gleichermaßen für Fenster, Möbelverglasung, Autoscheiben und mehr. Es wird im Floatglasverfahren hergestellt und bietet eine ebenmäßig glatte Oberfläche, hohe Lichtdurchlässigkeit und eine klare Durchsicht. Das Flachglas ist weitgehend frei von Lufteinschlüssen, wenig anfällig für Kratzer und lässt sich kaum von starken Temperaturschwankungen beeinflussen. Einziger Nachteil dieses Glases ist die Verletzungsgefahr bei Glasbruch, da es in scharfkantige Stücke zerbricht. Floatglas dient im Fensterbau als Basisglas für Mehrfachverglasung, Sicherheitsglas, Schallschutzglas und mehr.

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